Eine besonders herausragende Story im Saas Business ist die von Haiilo, einem der weltweit führenden Anbieter für Social Intranet und Mitarbeiter Kommunikation.

Mit dem Ziel, über Projekte mit Beratung und Entwicklungen im Bereich Intranet Geld zu verdienen, gründeten die beiden Wirtschaftsinformatik Studenten Jan Marquardt und Daniel Busch 2011 die Firma Mindsmash. Einer ihrer ersten Kunden war Bertelsmann, für die ein interaktives Intranet entwickelt wurde. Weiterentwickelt wurde das lukrative Produktgeschäft unter dem Brand COYO, mit dem sie Kunden, wie Metro und EON und die Deutsche Bahn, gewinnen konnten. Das Besondere an dieser Erfolgsstory ist, dass sie ihr Business bootstrapped, also ohne Investoren, bis zu 15 Mio. ARR aufgebaut haben und dabei immer profitabel waren.

Die Mission von Haiilo

Mit dem Einsatz von Haiilo in Unternehmen soll das Employee Engagement bzw. die Motivation der Mitarbeitenden gesteigert werden. Laut Jan sollte der Effekt sein, „Montags morgens nicht zu denken, oh, schon wieder aufstehen, sondern daran zu denken, wieviel Lust man hat, wieder zur Arbeit zu gehen“. Das Gefühl, die Mitarbeitenden zu fördern und zu binden hat sich COYO, später als Haiilo, zum Ziel gemacht. Es ist nachgewiesen, dass eine hohe Motivation der Mitarbeitenden deutlich positive Auswirkungen auf die Arbeitsweise und Klima in Unternehmen hat.

Mit der Plattform werden nicht nur die Kommunikation und der Austausch gefördert, sondern es wird auch erkannt, wie es den Mitarbeitenden geht, was sie beschäftigt, was ihnen fehlt. Wenn so ein hohes Level an Employee Engagement erreicht wird, steigt die Produktivität und die Mitarbeitenden werden dazu angeregt, diese Stimmung und die Unternehmensbotschaften nach außen zu tragen.

Die Idee zu Haillo war eine Auftragsarbeit

Als ersten Kunden konnte Jan die Bertelsmann Music Group (BMG) gewinnen, ein Tochterunternehmen der Bertelsmann Group, das zu der Zeit nach der Trennung von Sony gerade neu gegründet und aufgestellt wurde. Mit COYO wurde BMG dabei beraten, bestimmte Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Nachdem BMG mehrere Unternehmen hinzugekauft hatte, entstand die Nachfrage nach einer Vernetzung aller verteilten Mitarbeiter:innen. Es sollte eine interaktive Plattform entstehen, die nicht nur von der Zentrale, sondern auch von den Mitarbeitenden befüllt und die Kommunikation untereinander gefördert werden sollte.

Bootstrapped bis 15 Mio. ARR

COYO konnte aus eigenen Kräften mit einem ARR (Annual Recurring Revenue) von 15 Mio. eine marktführende Position in Deutschland einzunehmen und die bekannte Marke COYO aufbauen. Die Wachstumsambitionen wären jedoch im heimischen Markt an ihre Grenzen gestoßen. Mit dem Wunsch zur Internationalisierung wurde schnell erkannt, dass dies nicht ohne zusätzliches Kapital zu stemmen war. Trotz der gesunden Ausgangslage (profitabel, gesundes Wachstum) stellte sich eine VC-Finanzierungsrunde als problematisch dar. Da COYO schon 15 Mio. ARR machte aber bis dahin noch keine Finanzierungsrunde abgeschlossen, wurden sie von deutschen VC als Series A eingestuft. Nach den Statuten der VC wäre eine Abgabe von 30% der Anteile vorgesehen. Für die Gründer war dies keine Option, da sie nur einen mittleren einstelligen Millionen Betrag einsammeln wollten.

Auch auf den Wunsch, privat zu partizipieren ließen sich die Investoren nicht ein, da sie die Befürchtung hatten, dass die Gründer das Unternehmen verlassen. Sehr schnell wurde dann Kontakt zu amerikanischen Investoren (Private Equity) aufgebaut, mit Marlin Equity Partners (8,1 Milliarden Dollar under Management) wurde für COYO der optimale Partner gefunden.

Schnelles Wachstum durch Zukäufe

Das besondere an Marlin Partners aus Kalifornien ist, dass sie auch bereit waren, in aggressives Wachstum und Zukäufe zu investieren. Durch eine enge Zusammenarbeit wurde COYO dabei unterstützt, die Internationalisierung voranzutreiben.

Mit der Überlegung, die Value Proposition weiter auszubauen, COYO sollte zu einer Employee Engagement Plattform ausgebaut werden, wurde eine Marktanalyse durchgeführt und 2021 wurden schon die ersten Firmenkäufe getätigt. Mit Jubiwee aus Frankreich (Messung des Engagement Levels der Mitarbeitenden) und der international schon sehr aktiven Smarp aus Finnland konnte die Plattform nicht nur um wesentliche Features ergänzt, sondern die sehr lukrativen französischen und nordamerikanischen Markte angegangen werden. Haillo ist jetzt mit ca. 300 Mitarbeitenden an den Standorten Hamburg, London, Helsinki, Atlanta und Paris vertreten.

Warum von COYO zu Haiilo?

Mit der Fusion der drei Unternehmen sollte auch die Strategie geändert werden, wie sich COYO am Markt präsentiert. Für Jan ist der Name Haiilo nun eine Vision, das „Hello“ wurde geschickt mit zwei ii kombiniert, die zwei Personen darstellen, die miteinander kommunizieren.

Warum im Namen auch noch das englische Wort für Heiligenschein steckt, das hört ihr im ganzen Interview mit Jan und Frank.

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Veerle Türling

Veerle Türling

Head of Ecosystem

Mit Herzblut setzt sich Veerle für die SaaS Provider ein. Ständig auf der Suche nach den coolsten Anbietern, hat sie einen guten Überblick über den Markt. Gemeinsam mit ihren Kollegen baut sie das größte SaaS Netzwerk auf.

Alle Bildquellen: Cloud Ecosystem

Beitragsbild: Haiilo

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