CANDIS – Das Ende der klassischen Unterschriftenmappe in Unternehmen

CANDIS ist eine SaaS Lösung für das Management von Eingangsrechnungen für mittelständische Unternehmen. CANDIS will klassische Unterschriftenmappen in Unternehmen abschaffen und ermöglicht die transparente Zusammenarbeit in der Finanzabteilung. Zur Digitalisierung der Rechnungseingangsprozesse gehört das automatische Erfassen der Rechnungseingangsdaten sowie Freigabeprozesse, die dann zur Bezahlung der Rechnungen und anschließender automatischer Verbuchung (z.B. in DATEV) führen.

Dabei erleichtern kleine KI-Booster, die mitdenken und dazulernen, repetitive Aufgaben zu übernehmen, so dass Mitarbeiter in der Finanzabteilung bei den Routine-Aufgaben entlastet werden. CANDIS weiß zum Beispiel, dass eine Facebook-Rechnung auf die Marketing-Kostenstelle gebucht wird oder eine PDF mit AGB für die Buchhaltung nicht relevant ist. CANDIS hat (Stand März 2021) 90 Mitarbeiter und über 10.000 Nutzer. Insgesamt wird ein Rechnungsvolumen von 2 Mrd. € monatlich abgewickelt.

 

Christopher Becker und Christian Ritosek sehen Bedarf zur Automatisierung von BackOffice-Prozessen

CANDIS wurde in 2015 durch Christopher Becker und Christian Ritosek gegründet. Durch ihre vorherigen unternehmerischen Tätigkeiten haben beide festgestellt, dass im BackOffice ein großer Bedarf zur Automatisierung besteht und es gleichzeitig nicht so viele Lösungen hierzu gibt, wie dies beispielsweise im Sales oder Marketing der Fall ist.

Durch Zufall haben sie kurz nach ihrer Idee an einem Bankathon, also einem großen Hackathon, der durch Banken organisiert wurde, teilgenommen und diesen prompt gewonnen. Das war nicht nur der Startschuss für CANDIS, sondern gleichzeitig bereits sehr gute PR, so dass dadurch die ersten Kunden gewonnen werden konnten. Es wurde vor allem aber auch deutlich, dass es ein Problem mit Prozessabläufen in Finanzabteilungen und dementsprechend einen Markt für eine neue Lösung gibt. Also haben die Beiden ihr Erspartes investiert und innerhalb von neun Monaten den ersten Prototypen von Candis.io entwickelt.

Christopher und Christian kennen und schätzen sich seit dem Studium und haben daher entschieden als Co-CEOs gemeinsam CANDIS zu managen. Beide ergänzen sich gut und die Zusammenarbeit funktioniert offensichtlich hervorragend. Christian ist mehr für die strategischen Themen zuständig und beschäftigt sich mit Unternehmensstrategie, Markt und Wettbewerb. Christopher ist überwiegend für die operativen Aufgaben verantwortlich, wie die Steuerung des Performance-Marketing und das Management des Sales-Kollegen.

20 Mio. $ Venture Capital von international renommierten VC

CANDIS wurde durch acht renommierte Investoren mit insgesamt ca. 20 Mio. Dollar (Stand März 2012) finanziert. In der Seed Finanzierungsrunde sind Point Nine und Fly Ventures eingestiegen. Der direkte Kontakt zu den VCs kam aus dem persönlichen Netzwerk. CANDIS war zwar noch in der Startphase, aber es gab schon die ersten Kunden und Umsätze. Die ersten Investoren haben an die Vision und das Management-Team geglaubt.

In der Series A Round kamen Speedinvest, main incubator und 42CAP als Investoren hinzu. Nachdem die Startphase erfolgreich war, fassten Christopher und Christian den Entschluss, das Business groß aufzuziehen. Gemeinsam wurde beschlossen, weitere professionelle Investoren aufzunehmen, die neben Kapital auch ihre Erfahrung und ihr Netzwerk einbringen konnten. Mit Unterstützung der bestehenden VC konnte Candis.io mit Ligthspeed aus dem Silicon Valley und Viola Ventures aus Israel weitere renommierte internationale Investoren gewinnen. Über ein Board unterstützen die Investoren CANDIS bei der strategischen Weiterentwicklung und es gibt eine aktive Kommunikation.

 

Marktführerschaft bei Automatisierung des Rechnungseingangs im Mittelstand

Nachdem CANDIS zuerst kleinere Unternehmen im Fokus hatte, hat man sich in den letzten Jahren in Richtung mittelständische Unternehmen weiterentwickelt. Für das Micro-Business gibt es bereits eine Vielzahl an Tools, die eine Automatisierung der Buchhaltung anbieten, so dass ein starker Wettbewerb besteht. Im klassischen Mittelstand (50 bis 500 Mitarbeiter) hingegen, ist nach wie vor extrem viel Papier zu finden. Es besteht ein großer Bedarf an Digitalisierung von Prozessen und gleichzeitig gibt es weniger Wettbewerber. Das mittlere Marktsegment ist für CANDIS daher sehr attraktiv und es konnten zahlreiche namhafte Kunden akquiriert werden.

Es gibt international verschiedene Wettbewerber, wie Stampli oder Libeo, aber im hiesigen Markt sind es dann häufig die DMS-Systeme, mit denen CANDIS im Kundenprojekt im Wettbewerb steht. Da Finanzabteilungen schlanke Finanzlösungen für ihren Use Case suchen und Candis.io darauf spezialisiert ist, hat sich das Business schnell positiv entwickelt.

Das Ziel von CANDIS ist, in den nächsten 5 Jahren der Marktführer in Europa für automatisierte Finanzprozesse zu werden. Daher wird CANDIS das Business in Zukunft international aufbauen. Um die ersten Erfahrungen für einen internationalen Go2Market zu sammeln, ist CANDIS in diesem Jahr auf dem niederländischen Markt gestartet.

Vom Performance-Marketing zum indirekten Partner Business

CANDIS ist in den ersten Jahren über Online-Marketing (mit Schwerpunkt auf Facebook & Google Ads) gewachsen. Das Performance-Marketing ist sehr gut gelaufen und wird mit steigenden Budgets weiter ausgebaut. Da größere Unternehmen (+200 Mitarbeiter) über Outbound-Aktivitäten besser zu adressieren sind, hat CANDIS ein Partner Programm ausgearbeitet. Über Steuerberater, Digital-Berater, System-Integratoren, Banken und Produkt-Partner adressiert CANDIS gemeinsam mit den Partnern die Zielgruppe. Hierfür wurde nicht nur eine eigene Abteilung aufgebaut, sondern auch eine Cloud Offensive für den Mittelstand aufgelegt. Zusammen mit den Partnern investiert CANDIS 10 Mio. €, um den Mittelstandsmarkt zu adressieren und die Probleme der KMU bezüglich Digitalisierung von Prozessen zu lösen.

Intensive Einblicke in einem unterhaltsamen Interview mit beiden Gründern

In Cloud Ecosystem Live sprechen Christopher und Christian mit Frank Türling über ihre Erkenntnisse beim Aufbau von CANDIS. Sie sprechen über ihre Erfahrungen mit Investoren sowie den Learnings aus dem Go2Market und der Wachstumsphase.

Beide sprechen auch sehr offen über Hausausforderungen als SaaS Gründer und wie es ist, ein Unternehmen wie CANDIS aufzubauen. Sie sind sich darin einig, dass es total wichtig ist, HR (People und Culture bei CANDIS) in den Fokus zu stellen. Laut Christian müssen die ersten 20 oder 50 Mitarbeiter eines SaaS Startups, so produktiv sein wie 200 oder 500 Kollegen in einem Corporate-Unternehmen. Gleichzeitig muss allerdings alles zur Unternehmenskultur passen. Sie sind stolz darauf, dass genau dies bei CANDIS nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut gelungen ist.

Christian empfiehlt SaaS Gründern insbesondere die folgenden drei Punkte für den Aufbau zu beherzigen: „Ich würde zusammenfassen: 1. TOP-Investoren, ganz wichtig! 2. TOP Leute, lieber jemand Erfahrenen etwas mehr Geld zahlen, als zwei Unerfahrene einstellen und 3. TOP Prozesse, also gutes Recruiting und gute Onboarding-Prozesse.“

Christopher sieht das genauso, fügt aber vor dem Hintergrund, dass beide Gründer BWLer sind, noch hinzu: „Ich würde jedem empfehlen, von Anfang an einen starken CTO ins Team zu holen, der im besten Fall bereits im Gründungsteam ist. Das hätte uns rückblickend sehr geholfen, weil wir Geschwindigkeit verloren haben.“

 

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Frank Türling

Frank Türling

CEO & Founder

Obwohl Frank in der Vergangenheit selbst nicht international gearbeitet hat, haben er und sein Team sich dafür entschieden, von Anfang an ein international ausgerichtetes Produkt zu entwickeln und global zu vermarkten. Seit Jul 2019 bis jetzt hat Basaas mehr als 5.000 Teams rund um den Globus überzeugt.

Frank ist außerdem Geschäftsführer des Cloud Ecosystem, der Aufbau eines europäischen Ökosystems und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutschsprachiger Anbieter ist seine Herzensangelegenheit.

Alle Bildquellen: CANDIS GmbH

Beitragsbild: Cloud Ecosystem

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