Sendinblue und Newsletter2Go – die deutsch-französische Erfolgsstory

Der französische SaaS Provider Sendinblue hat Ende 2018 den führenden deutschen Newsletter Provider Newsletter2Go mit dem Ziel übernommen, einen marktführenden europäischen Player aufzubauen. Diese Strategie ging schnell auf, Sendinblue hat im Folgejahr eine sagenhafte Finanzierungsrunde über 140 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen. Damit soll die Sendinblue Marketing-Plattform weiter ausgebaut, sowie Produktinnovationen beschleunigt werden.

Was macht ein „Newsletter Tool“ so erfolgreich?

Newsletter2Go hat mit seinem Newsletter-Tool tausende Unternehmen im deutschsprachigem Raum bei der Automatisierung ihrer Kundenkommunikation unterstützt, und war hier im DACH-Markt sehr erfolgreich. Mit der Übernahme durch den französischen Marktführer Sendinblue konnte das Unternehmen sein Portfolio um interessante Features erweitern. Max Modl, CEO von Sendinblue Deutschland, erzählt in Cloud Ecosystem LIVE über die Gründung, den Verkauf von Newsletter2Go und wagt einen mutigen Blick in die Zukunft.

Start Up Erfahrungen und der Einstig bei Newsletter2Go

Max hat schon in seiner Studienzeit Start Up Erfahrungen gesammelt und ein Unternehmen gegründet. In einer „Start Up Community“ lernte er die beiden Newsletter2Go Gründer Christoph Beuck und Steffen Schebesta kennen, die ihn schnell überzeugen konnten, für ein halbes Jahr kostenlos eine Marketingstrategie für Newsletter2Go aufzubauen, und das Business Development in die Hand zu nehmen.

Das Unternehmen war 2013 sehr klein und erzielte gerade einmal einen Umsatz von 7.000 Euro. Trotzdem entschied sich Max, aktiv in das Unternehmen einzusteigen. Der positive Trend setzte sich fort, und bis Ende 2018 erzielte Newsletter2Go einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionen Bereich und beschäftigte 70 Mitarbeiter. Diese Entwicklung hat Max als CMO und späterer Co-CEO aktiv gestaltet.

Motivation für eine Übernahme – Was macht sendinblue anders

Bei Sendinblue handelt es sich nicht nur um ein klassisches Newsletter Tool, sondern um eine Marketing Automation Plattform für die digitale Kunden Kommunikation. Als europäischer Player punktet Seninblue gegenüber amerikanischen Wettbewerbern, wie Mailchimp, mit der Sicherstellung aller Compliance-Anforderungen wie der DSGVO/GPDR, sowie einem sehr attraktiven Preisleistungsverhältnis.

Nach der Fusion wurden die besten Features von Newsletter2Go in Sendinblue implementiert. Newsletter2Go wird jedoch für Bestandskunden noch weiter in der alten Form betrieben. Bei den Benefits von Sendinblue handelt sich in erster Linie um Marketing Automation Funktionen, in der Workflows erstellt werden können. Dazu gehören:

  • SMS-Funktionen
  • Facebook Ads
  • CRM
  • Postfächer
  • Chat Funktionen

Mit diesem Offering überzeugte Sendinblue neben Start Ups, Einzelkämpfer, Agenturen und KMU, auch Konzerne wie Haribo, verschiedene Banken, Spiegel und Huawei.

Besonders attraktiv ist das Tool für kleinere Unternehmen durch das enthaltene CRM System. Dies ist zwar nicht direkt mit Salesforce oder Pipedrive zu vergleichen. Interessant ist es für diese Unternehmen dennoch, weil „alles in einem Tool erhältlich ist“.

Freemium Modell als Markenbotschafter

Das dauerhaft kostenlose sogenannte Freemium Modell wurde zwischenzeitlich einmal auf eine 2-wöchige kostenfreie Nutzung begrenzt. Dies wurde aber aber auf Grund von rückläufigen Registrierungen schnell rückgängig gemacht. Laut Max sind „Kostenlose Nutzer sind Markenbotschafter, die sehr viel Reichweite bringen. Limitierung gibt es zwar beim Service und Support und bei Funktionen. Im Freemium Modell sind jedoch 9000 Mails/Monat enthalten, welche auf 300 Mails/Tag begrenzt sind. Aber Freemium heißt, jeder darf anfangen und loslegen,“.

Ein Signup für kostenlose Accounts wird bei Sendinblue durch einen professionellen Self Service begleitet. Unternehmen, die monatlich mehr als 600 € Umsatz generieren, werden durch einen aufwändigen und persönlichen Kontakt begleitet.

Konsolidierung des Marktes war vorhersehbar

Den Aufbau von Newsletter2Go haben die Gründer bis auf ein kleines Investment in Höhe von 50.000 € bootstrapped finanziert. Sie erkannten aber auch, dass sie aus eigener Kraft kein umfangreicheres Tool wie Sendinblue entwickeln, und gleichzeitig neue internationale Märkte erobern konnten. Im europäischen Markt gab es pro Land 1 bis 2 Champions und man bemerkte, dass es früher oder später zu einer Konsolidierung kommen würde.

Dementsprechend haben die Gründer einen starken Partner gesucht, mit dem man sich zusammenschließen konnten. Sendinblue war der perfekte Partner und auf Grund der Größe des Unternehmens in der Lage, Newsletter2Go zu übernehmen. Hinzu kam, dass Sendinblue im DACH Gebiet nahezu keine Marktanteile hatte, weshalb für beide Parteien eine Partnerschaft optimal passte.

Investment in die Zukunft

Heute ist Sendinblue in 160 Ländern vertreten, die Hauptmärkte sind jedoch Frankreich, Deutschland und die USA. Mit 450 Mitarbeitern und 50 Mio. € Jahresumsatz hat Sendinblue große Ambitionen für die Zukunft. 2020 wurde eine Series B Runde in Höhe von 160 Mio $ abgeschlossen, die größte Finanzierung in diesem Marktsegment die es bis heute gab. Mit den Mitteln strebt Sendinblue die europäische Marktführung an. Das Wachstum soll beschleunigt und andere Märkte erobert werden. In 5 Jahren ist das Ziel, mit geplanten 200 Mio. Umsatz an die Börse zu gehen.

Alle Interviews findet Ihr auf Cloud Ecosystem LIVE, natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, die spannenden Interviews in unserem Podcast anzuhören.

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Veerle Türling

Veerle Türling

Head of Ecosystem

Mit Herzblut setzt sich Veerle für die SaaS Provider ein. Ständig auf der Suche nach den coolsten Anbietern, hat sie einen guten Überblick über den Markt. Gemeinsam mit ihren Kollegen baut sie das größte SaaS Netzwerk auf.

Alle Bildquellen: Cloud Ecosystem

Beitragsbild: Sendinblue

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